Lasst es blühen, das Leben!

Was passiert, wenn das gesamte, also das gesamte soziale Leben von zuhause aus geführt wird?

Nach erstem Organisieren, Strukturieren, Tipps zum Bewältigen der so vielen neuen freien Zeit („Was Sie schon immer tun wollten, und nie zu tun schafften …“) schwappen erste Wellen der Solidarität durchs Land:
Ob Klatsch-Aktionen an Fenstern und Balkonen für diejenigen, die nicht zuhause sein können, sondern mitten im Brandherd arbeiten, ob mehr Helfer als zu Helfenden, erste Petitionen zur Unterstützung des Detailhandels – wobei der Bundesrat heute ein erstes Rettungspaket geschnürt hat – bis hin zu Aktionen wie Aufforderungen, die Ticketgelder für abgesagte Vorstellungen den Künstlern zugute kommen zu lassen.

Esther Slevogt von www.nachtkritik.de appelliert an die Kunst- und Theaterschaffenden:

Retter*innen der offenen Gesellschaft

… ihr Theater und Künstler*innen, die Ihr um Eure Existenz fürchtet – besinnt Euch: Ihr seid systemrelevant! Genauso wie es Ärzt*innen und Pflegekräfte, Apotheker*innen oder Supermarktverkäufer*innen, Kassierer*innen und Friseur*innen sind. … Tut etwas! Kämpft! Ihr, die Ihr immer behauptet, die Welt besser als Euer Publikum zu kennen und zu verstehen. Jetzt könnt Ihr es beweisen. Macht Pläne, verbreitet Hoffnung, lest, musiziert und spielt den Menschen etwas vor. Erste Ansätze gibt es ja schon. Lasst uns den Gedanken der offenen Gesellschaft in Zeiten des Shutdown behüten. Hinschauen, erklären! Dass wir sie unversehrt zurück erhalten, wenn alles vorbei ist: unsere Freiheit, unsere Grundrechte. Und unsere Theaterlandschaft auch. Haben wir keine Angst, gehen wir an die Arbeit!

AUF, LASST ES BLÜHEN, DAS LEBEN!

21. März 2020