Unser Fokus
Wir verstehen Theater als Ort, an dem die Gesellschaft reflektiert wird und Utopien entworfen werden. Wir reagieren auf aktuelle Zu- und Umstände und stellen Perspektivenwechsel, Gesellschaftsentwürfe und Lebensutopien in den Fokus unserer szenischen Arbeiten. Wir verhandeln gesellschaftliche Werte und entwerfen Utopien.

Unser Weg
Wir setzen Impulse mithilfe der Poesie und der Kunst. Wir zeigen Lebenswirklichkeiten mit neuem und unerwartetem Blick. Wir wechseln die Seiten, denken weiter und wollen gewagt und tollkühn sein und scheinbar Unmögliches ersinnen.

Unser Ziel
Möglichkeiten zum Denken und Handeln aufzeigen.
Eine mögliche Zukunft entwerfen und so die Gegenwart anregen und mitgestalten.
Utopien in den Köpfen erschaffen.

 

… und hier ausführlicher:

Ein Spiel im Dazwischen
Das Theater topoï:log und seine Befragung der Wirklichkeit

Welche Rolle kann Theater in unserer Zeit noch spielen? Scheinbar längst haben soziale Medien und uferlose digitale Kanäle der Kunst wie dem Feuilleton das Primat der Themensetzung genommen. Die analoge Welt scheint oft nur noch auf online geführte Diskurse, die allzuoft von Provokation und Gegenprovokation geprägt sind, zu reagieren. Aber welche Themen bestimmen tatsächlich den inneren wie äußeren Kurs einer Zeit, einer Gesellschaft? Häufig sind dies nicht die offensichtlichen Fragestellungen, die wir in den populären virtuellen Themenläden finden und die leider meist in zu schnelle und damit einfache Antworten münden. Dem Diktat von prompter Lösung und Antwort können Kunst und vor allem auch das Theater ein Regime des (Be-)Fragens entgegenstellen.

Und das Theater topoï:log, ist ein solches Theater, das sich mit den Mitteln der Darstellung, der Poesie und des Spiels dem Befragen unserer Wirklichkeit verschrieben hat. Immer wieder erkundet es in seinen Stücken und Performances
»vertraute« Orte, Personen und Geschichte(n), sei es das heimatliche Uster, der gewohnte Pendler-Bahnhof, die vermeintliche Rolle von Frau und Mutter im 21. Jahrhundert, der populäre Mythos Hildegard von Bingen oder die »offensichtliche« Frage nach Unschuld und Schuld. Doch werden diese »Themen« manipuliert, in Stillstand und Bewegung versetzt, geradezu archäologisch durchmessen und dekonstruiert. Das Besondere liegt hier im genauen Blick auf alltäglichen Szenen, Situationen, Umgebungen, dem vordergründig Bekannten – wie etwa auch der Sprache selbst – deren offenbare Wirklichkeit meist auf verborgenen Widersprüchen und Brüchen ruht.

So ist der angestammte Ort des Theater topoï:log ein »Dazwischen«, ein dynamischer Raum, der sich erst im lebendigen, kritischen, intervenierenden Spiel ergibt, um das, was unsichtbar und unerhört geblieben ist, (wieder) vernehmbar zu machen. In den Stücken, die das Theater topoï:log zur Aufführung bringt, wird das Versprechen eines gesellschaftlich relevanten und engagierten Theaters, das sich selbstbewusst und kritisch mit dem auseinandersetzt, was scheinbar »der Fall ist«, immer wieder eindrucksvoll erneuert und eingelöst.

Marc James Müller, Literaturwissenschaftler und Übersetzer